Reborn Horizon

Trotz der immensen Dichte an Mitbewerbern, wagen sich die kreativen Köpfe von SlipShift mit ihrem Titel Reborn Horizon in den Sektor der Strategiespiele. Die Hintergrundgeschichte des Browserspiels ist schnell erzählt: nach einem allesverwüstenden Atomkrieg steht die menschliche Zivilisation vor den Trümmern einstiger Errungenschaften. Die karge und verseuchte Erde bietet kaum Zuflucht, weshalb Überlebende sich zu kriegerischen Stämmen zusammenschließen und kleinere Enklaven errichten.

Als Anführer einer Flüchtlingsgruppe koordinieren auch wir in Reborn Horizon einen möglichst vielversprechenden Neuanfang. Aus Schrott und Stein bauen fleißige Helfer nach unseren Anweisungen im Niemandsland ein Rathaus, erste Wohngebäude sowie ein Gewächshaus und legen so den Grundstein für eine neue Stadt der Zukunft. Zur weiteren Entwicklung benötigen die Arbeiter allerdings stets genügend Rohstoffe, die auf dem Schrottplatz und im Kraftwerk hergestellt werden. Eventuelle Überschüsse lassen sich im Handelsposten für einen kleinen Zins gegen Mangelware eintauschen, so dass die Produktion in Reborn Horizon niemals zum Erliegen kommt.

Leider sorgt der wachsende Wohlstand auch für eine Menge Neider im näheren Umfeld. Umherziehende Banditen überfallen nur allzu gerne schutzlose Siedlungen und stehlen ohne Gnade die hart erarbeiteten Ressourcen. Grund genug für den Aufbau einer Armee, die vor solchen Angriffen schützt und im Ernstfall auch zurückschlagen kann. Reborn Horizon bietet zahlreiche unterschiedliche Einheiten, die vom einfachen Söldner über den exzellent ausgebildeten Scharfschützen bis hin zu einem mit Molotov-Cocktails ausgestatteten Mob reichen. Genügt der technologische Stand der Forschung, lassen sich auch Jeeps mit Maschinengewehren, bewaffnete Motorräder und schwere Artillerie konstruieren. Zu den wichtigsten Zielen auf der Karte zählen, neben den reichen Lagern der Plünderer, nützliche Gebäude aus der Vorkriegszeit. Steinbrüche, Solarparks oder Nahrungssilos sind begehrte Eroberungsobjekte, welche die heimische Rohstoffproduktion zusätzlich ankurbeln.

Beim Angriff auf Städte anderer Mitspieler ermuntert das rundenbasierte Kampfsystem in Reborn Horizon zum Einsatz diverser Späher, die Berichte über die Stärke der Befestigungen des Feindes liefern. Clevere Strategen schicken außerdem immer ein paar Arbeiter oder LKW zusammen mit der Armee in den Kampf, um im Falle eines Sieges möglichst viel Beute abzutransportieren. Jede erfolgreiche Schlacht gewährt Erfahrungspunkte, die unseren Rang steigern und neben kleineren Boni auch den Bau neuer Städte freischalten. Wer strikte Expansionspläne verfolgt und Bauplätze mit Bedacht auswählt, gewinnt schnell Zugriff auf eine Vielzahl an taktischen Optionen. Mit Hilfe des Quest-Systems, welches Aufgaben in die Teilbereiche Wirtschaft, Stadt und Militär gliedert, ist eine zusätzliche Spezialisierung möglich.

Das Hauptcharakteristikum von Reborn Horizon ist sicherlich der düstere Schauplatz einer Welt am Rande der Apokalypse. Notdürftig zusammengeschusterte Gebäude, die Suche nach einigermaßen brauchbaren Materialien und der Kampf gegen Banden oder andere Stämme zeichnen das Strategie-Browsergame aus. Natürlich darf auch das Schließen von Allianzen nicht fehlen, die Schutz vor allzu aggressiven Mitstreitern gewähren. Das Kernprinzip des Genres bleibt also größtenteils unangetastet, weshalb wir den Innovationsgrad nicht lobend erwähnen können. Wer jedoch das Endzeit-Szenario in Reborn Horizon zu schätzen weiß und gerne mit anderen Spielern um die Wette baut, forscht und kämpft, darf natürlich beherzt zugreifen.